Der Wunsch des Menschen, aus seiner Lebensrealität in einen paradiesischen Zustand zurückzukehren, ist so alt wie der Mensch selber. Um ihm zumindest zeitweise dieses Gefühl zu geben, erschaffen Architekten weltweit in zunehmenden Maße künstliche Paradiese - oft an den unwirtlichsten Orten. Immenser Ressourcenverbrauch sowie die Zerstörung von natürlicher Landschaft gehen mit Bau und Versorgung dieser Paradiese einher und verschärfen die Klimasituation. Was wiederum zur Folge hat, dass immer weitere technisch hergestellte Paradiese gebaut werden und ein negatives Perpetuum Mobile entsteht. In den Regionen, in denen das biblische Paradies verortet ist, könnten bereits heute weder der Baum der Erkenntnis noch ein einfacher Apfelbaum ohne menschliches Zutun wachsen. Zumindest letzter benötigt eine künstliche Versorgung. Ton Matton macht diesen Versorgungsbedarf in seiner Installation sichtbar und stellt die Frage nach dem weiteren Weg: Schaffen sich die Eliten technische Paradiese, die die globalen Disparitäten verstärken oder kommt es zur Erkenntnis, dass nur ein globales Gleichgewicht Hoffnung auf ein neues Paradies lässt.
Venice Biennale 2008
Louisiana Museum of Modern Art Kopenhagen, 09
with Björn Ortfeld (design) & Rafal Wamka (photo/film)
Louisiana Museum of Modern Art Kopenhagen, 09
with Björn Ortfeld (design) & Rafal Wamka (photo/film)